verfasst von: Volker Schön
Die Segelsparte in der Wassersportabteilung im TSV Herrsching ermittelt ihren jährlichen Vereinsmeister in zwei Regatten, die in der Herrschinger Bucht ausgetragen werden. Die erste findet in der Regel im Juli statt, die zweite im September. Zugelassen sind alle Jollen, Katamarane und Kielboote im Verein. Startberechtigt sind alle Mitglieder. Gäste sind ebenfalls herzlich willkommen, bleiben aber bei der Auswertung der Vereinsmeisterschaft unberücksichtigt. Sämtliche Wettfahrten werden nach Yardstick gewertet.
Besonders erfreulich war, dass sich dieses Mal 21 Segelboote mit ihren Mannschaften zur ersten Regatta am 28. Juli angemeldet hatten! In meiner Vereinszugehörigkeit habe ich bisher ein so großes Feld in bisher noch nicht erlebt. Insgesamt nahmen 10 verschiedene Bootstypen an der Regatta teil, davon sechs HC 16 gefolgt von vier A-Cat. Abermals durften wir einen Gast begrüßen, nämlich Michael Hestermann mit seinem A-Cat.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch Maßnahmen der Verantwortlichen wie fortlaufende Trainingsangebote und Beschaffung neuer Boote die Gemeinschaft der Segler gestärkt hat, die letztendlich in vermehrter Teilnahme an Regatten resultiert.
Nachdem die Wetterprognosen für den Nachmittag alles andere als gut waren (Regen & Gewitter angekündigt) bangten die Veranstalter und Teilnehmer, dass die Regatta durchgeführt werden kann und wir hatten Glück. Wie üblich, wurden in der Steuermannbesprechung vor der Regatta unser Wettfahrtleiter die Regeln mit den gebräuchlichen Flaggen und Signalen zum Start sowie die Anzahl der geplanten Wettfahrten und deren Kurs erläutert.
Gesegelt wurde bei einer Windstärke von 3 – 4 Bft aus nördlicher Richtung ein Dreieckskurs mit langen Schenkeln, der zweimal umfahren war und anschließend mit einem Kurs am Wind zur Ziellinie an der ersten Wendeboje führte.
Obwohl ich längere Zeit nicht mehr auf einer HC 16 gesegelt bin, hat mich Hansjörg als Vorschoter wieder mitgenommen. Wie alle anderen auch, bereiteten wir uns mit etlichen Manövern auf die kommenden Wettfahrten vor. Schließlich ertönte 5 Minuten vor dem Start das Ankündigungssignal mit einem langen Schallsignal. Gleichzeitig wurde auf dem Startschiff eine orangefarbene Flagge gesetzt. Normalerweise wartet man in den nächsten vier Minuten auf das Niederholen der orangefarbenen Flagge, denn nach einer weiteren Minute wird die Wettfahrt mit einem Schallsignal gestartet.
Heute war das alles ein wenig anders, denn die orangefarbene Flagge wurde 4 Minuten nach nicht eingezogen und so segelten wir in Begleitung von vielen anderen Booten weit entfernt von der Startlinie hin und her. Wir hörten auch kein Schallsignal zum Start aber dann beobachteten wir doch, dass sich einige Segelboote sich in Richtung der ersten Wendeboje bewegten. Wenig später entfernte sich auch das Motorboot von der Startlinie. Offensichtlich war die Regatta gestartet worden. Das sonst übliche Gerangel an der Luvtonne der Startlinie, wo jeder nach Raum verlangt, um eine möglichst optimale Startposition zu bekommen, sah man nicht.
Durch den verpatzten Start packte Hansjörg seine ganze Erfahrung in die Waagschale und begab sich mit optimalster Segelstellung und Gewichtstrimm auf die Aufholjagd. Wir überholten am Wind relativ schnell langsamere Boote und kamen später dann erstmals in die Nähe der bisher schnellsten HC 16 mit Tom an der Pinne. Damit begann der Kampf um die schnellste HC 16. Deutlich wurde, dass Tom beim raumen Wind schneller war, wir aber erhebliche Vorteile bei einem Kurs am Wind hatten. Spannend wurde es beim Endspurt. An der letzten Wendeboje lagen wir noch hinten aber schließlich hatte Tom mit 24 Sekunden im Ziel das Nachsehen.
Obwohl der Wind nicht nachgelassen hatte, verzichtete die Wettfahrtleitung auf die ursprünglich vorgesehene zweite Wettfahrt. Anscheinend war der Zieleinlauf des letzten Segelbootes später als gedacht.Nach Yardstick konnte als Sieger der ersten Regatta zur Vereinsmeisterschaft Georg Reutter mit seinem A-Cat ausgerufen und beglückwünscht werden, gefolgt vom amtierenden Vereinsmeister Martin Wirries auf seinem Finn. Dritter wurde Conny Koch mit seinem Vorschoter Ulrich Seeberger auf seinem H-Boot.
Betrachtet man die Plätze nach Segelzeiten, die keinen Einfluss auf die Vereinsmeisterschaft haben, dann ergibt sich folgende Situation, nämlich das Katamarane die ersten 8 Plätze belegen. Auf Platz 1 bis 4 belegten alle A-Cat, dann zwei HC 16 auf Plätzen 5 und 6 anschließend ein Dart 18 auf Platz 7 und wiederum eine HC 16. Das schnellste Segelboot mit einem Rumpf war eine 505 auf Platz 9 gefolgt von einem H-Boot auf Platz 10 sowie einem Drachen auf Platz 15.
Insgesamt ging eine tolle Veranstaltung mit neuen Erfahrungen zu Ende verbunden mit einem reichhaltigen Buffet und Fleisch vom Grill. Pünktlich zur Siegerehrung kam dann leider doch noch der Regen, der dann immer stärker wurde. Ein großes Dankeschön an den Spartenleiter Tom Lederer und dem Wettfahrtleiter Uwe Pflüger sowie allen anderen Helfern im Begleitboot, auf dem Startschiff, in der Küche oder sonst wo.
Der Termin für den zweiten Teil der Vereinsmeisterschaft ist am 14. Sept. 2019.