Freitag Nachmittag, 29.09.2023, vier Ruderer:innen machen sich daheim bereit um gemeinsam der Einladung zur Wanderruderfahrt des RCA von 1898 -arrangiert durch unsere Ruderin Jasmin- zu folgen. Doch bereits die Anfahrt zum Münchener Hauptbahnhof gestaltet sich als Herausforderung. Gleisänderungen, streckenweise verlangsamte Fahrt für alle Züge auf der Stammstrecke und zahlreiche Wiesn-Besucher sorgen für Chaos, Verspätungen und zehren an den Nerven. Die Spannung steigt, der Blutdruck auch. Thomas ist rechtzeitig im Zug, Jasmin und Sigrid schaffen es buchstäblich in letzter Minute. Ich sehe den Zug an mir vorbeifahren. Das fängt ja gut an. Dann nehme ich wohl den nächsten Zug…. Spontan steigt Jasmin in Nürnberg aus und leistet mir ab Nürnberg bis Aschaffenburg Gesellschaft. Wenn das kein Team-Spirit ist!
In Aschaffenburg werden wir von Josef erwartet, der uns herzlich empfängt und uns zum Vereinshaus fährt. Dort angekommen bringen wir unser Gepäck direkt in die geräumige Ergo-Halle, wo wir übernachten werden. Susanne hat uns dort einen Tisch gedeckt und mit Wasserkocher, Kaffeemaschine, Tee, verschiedene Sorten Obst und ein bisschen Geschirr ausgestattet. Thomas und Sigrid haben es sich schon im Vereinshaus gemütlich gemacht und genießen die Gespräche in großer Runde. Denn Freitag ist DER Rudertag beim Ruderclub Aschaffenburg. Hier trifft man sich am Nachmittag im Vereinshaus und lebt ein geselliges Miteinander. Für das kulinarische Wohl sorgt normalerweise die Wirtin, die jedoch an diesem Tag im Urlaub ist. Kein Problem! Ein Vereinsmitglied übernimmt und zaubert uns Köstlichkeiten auf den Tisch, die wir so nicht erwartet haben. Nachdem wir alle gestärkt sind, werden wir über den geplanten Ablauf des morgigen Tages informiert.
Samstag, 30.09.2023
Wir sind 10 Personen und werden in 2 4+x Gig Booten den Main auf den nächsten 30 km unsicher machen. Die Boote werden zu Wasser gelassen und um 9 Uhr fahren wir bei bestem Wetter den Main entlang; einmal bis kurz vor die Staustufe Obernau und retour. Die ersten 8 km liegen schnell hinter uns. Die Sonne lacht, nur noch ein paar letzte Nebelschwaden hängen über dem Fluss. Ein Kormoran und ein paar Eisvögel kreuzen unseren Weg. Wir fahren unterhalb des wunderschönen Schloss Johannisburg, direkt dahinter gelegen sehen wir das Pompejanum. Es geht vorbei an der Aschaffmündung, an Mainaschaff und werden später sehen, wo wir mittags einkehren. Wir steuern das Laufwasserkraftwerk Kleinostheim an, leiten eine Wende ein und steuern den Biergarten Marienhof by Massimo an. Gute, italienische Küche haben wir uns jetzt wirklich verdient. Nach dieser angenehmen Pause gibt es noch ein Gruppenfoto und weiter geht es Richtung Ausgangspunkt RCA. Am Nachmittag sind wir wieder vor Ort. Nach einer erfrischenden Dusche geht es nun in den historischen Stadtkern von Aschaffenburg. Jasmin führt uns zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir beginnen mit der Stiftskirche, die einen sehr gut besuchten Gottesdienst feiert, schlendern durch die Altstadt und besuchen das Schloss und das Pompejanum. Das Wetter könnte nicht besser sein und der Ausblick von hier über die Stadt und auf den Main ist einfach unbezahlbar. Wir kehren noch in das urige und stadtbekannte Brauhaus Schlappeseppl ein. Hier tobt das Leben, hier gibt es deftige Gerichte zu fairen Preisen. Während wir den Abend im Außenbereich des Brauhauses genießen, hören wir plötzlich Gesang und eine sehr große Prozession zieht mit Kerzen, einer gehörigen Portion Weihrauch und dem Bischof an uns vorbei. Erschöpft und glücklich machen wir uns auf den Heimweg und fallen früh in den Schlaf.
Sonntag, 01.10.2023
Heute sind wir zu sechst unterwegs. Im 4+x Gig Boot und Begleitung durch Susanne im Renneiner rudern wir die letzten 13 km für dieses Wochenende. Wir lernen, was es für den RCA heißt auf dem Main von Brücke zu Brücke zu fahren, gleichbedeutend mit ‚60 DICKE‘. Das haben wir natürlich bravourös gemeistert. Nach ein paar Fotostopps für alle Daheimgebliebenen kehren wir zurück ins Vereinsheim und lassen die letzte Stunde gemeinsam bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Josef und Susanne befördern uns freundlicherweise noch einmal zum Bahnhof. Bis zur Abfahrt lassen wir uns noch bei einem Apfelwein die Sonne auf die Nase scheinen und stärken uns für die bevorstehende Rückfahrt. Fazit: Unsere Gastgeber haben keine Mühen gescheut, unseren Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten und wir freuen uns schon jetzt auf den Gegenbesuch unserer neu gewonnen Freunde!
Text: Melanie Krallmann